Am Ende der Welt

Ein Jahr am Ende der Welt

Wednesday, September 29, 2010

TRIVIA II

soooo ... mit dem heutigen Tag muss ich dann wohl auch meine kriminelle Karriere in Chile aufgeben ;) ... oder mir einfach neue Finger besorgen!
Nach den USA hat nun auch Chile meine Fingerabdrücke ... was man nicht so alles machen muss, damit man ein Jahr in einem Land leben kann!

Wednesday, September 22, 2010

TRIVIA

Hier noch etwas wissenswertes:

Das Gesetz in Chile besagt, dass jedes Haus zum Nationalfeiertag eine chilenische Flagge aufhängen muss. Wenn man dies nicht macht oder nicht richtig macht, dann kann die Polizei dies ahnden.

According to Chilean law, citizens are required to display the flag on certain national holidays including independence day (September 18). If Chileans display the flag incorrectly, they can be fined by the police.

¡Viva Chile! oder wie ich zum Spitznamen "Fluffli" kam


C-H-I, Chi
L-E, Le
Chi, Chi, Chi
Le, Le, Le
¡Viva Chile!



Direkt nach den Feierlichkeiten in der Schule am Donnerstag haben ich mich schnell auf den Heimweg gemacht, um noch die letzten Sachen zu packen. Das Taxi stand pünktlich vor der Tür - Ich war fasziniert und begeistert zugleich ;)
Auf dem Weg konnte ich dann noch einmal die schöne Landschaft um Punta Arenas drum herum bewundern - und ich bin hier wirklich am Ende der Welt!
Der Flug war kurz und schmerzlos und endlich hatte ich mal wieder Zeit etwas zu lesen - den Reiseführer ;) ... Ich bin mit einem deutschen Reiseführer hingeflogen und nun sitze ich hier mit dem gleichen in Englisch - Danke dir Caro!
Angekommen in Puerto Montt konnte ich in aller Ruhe den Flughafen erkunden. Ich hatte eine halbe Stunde Zeit, bevor ich Patos Stimme hinter mir hörte. Ne halbe Stunde ist aber schon besser, also die 45Minuten vom Tag davor, die Feline auf ihren Abholservice warten musste ;) - Willkommen in Chile!
Bei Pauli angekommen wurden viele Küsse verteilt, da neben Paulis Familie auch noch ihr Freund, ihre Mitbewohnerin, Feline und Leo für die Feiertage bzw. länger nach Puerto Montt gekommen waren. Natürlich gab es zum Abendbrot Empandas und zum Nachtisch PisCola(Pisco+CocaCola) - super lecker; ich glaube, ich werde ganz viel Pisco zurück nach Deutschland schmuggeln!
Am nächsten Tag haben wir uns Puerto Varas und die Saltos de Petrohue angesehen. Beides sehr schön und nachdem ich die deutsche Schule in Puerto Varas gesehen haben, wäre es bestimmt auch schön gewesen dort zu arbeiten. Die Saltos de Petrohue waren wahnsinnig schön - wunderschöne Landschaft mit schneebedeckten Vulkanen im Hintergrund und türkises Wasser.


Ein kleiner Eindruck von den Saltos de Petrohue

Samstag war dann endlich der große Tag - Bicentenario: 200Jahre Unabhängigkeit von Chile. Wir sind früh aufgestanden und in einem Auto für 7Personen mit 10Personen gefahren zu den Thermen von Puyehue gefahren. Das ist ein Wellnessresort ungefähr 3 Stunden entfernt von Puerto Montt. Dort gab es allerhand zu Essen, einen schönen Wanderweg (dort sieht es ein wenig aus wie im Schwarzwald ;) und natürlich eine Therme - sehr schön warm mit unterschiedlichen Gradzahlen von 30 -41Grad. Zurück in Puerto Montt hieß es den Abend zu planen - nach einigem Hin und Her entschieden wir uns ins Casino zu gehen! Vorher gab es noch schnell einen Crashkurs zum Thema "Wie spiele ich Craps?". Am Anfang etwas kompliziert aber wenn man es erstmal spielt, dann läuft es von alleine. Zunächst war ich etwas verhalten aber dann hab auch Geld getauscht und hatte Chips im Wert von 15€ in der Hand. Zunächst war mir das Glück sehr hold und ich hatte mein Geld verdoppelt. Da hätte ich echt aufhören sollen und meine Chips wechseln sollen - blödes Adrenalin! Ich habe also weitergespielt und so am Ende 2000Pesos (knapp 3€) verloren :( .
Sonntag soll man ja bekanntlich ruhen - das haben wir dann auch gemacht und uns um 14Uhr zum Frühstück in der Küche eingefunden. Ein sehr entspannter Tag mit viel Essen.
Montag haben wir uns dann noch ein bisschen Puerto Montt angesehen. Mein Reiseführer sagt gleich im ersten Satz über Puerto Montt, dass die Einheimischen es auch "Muerto Montt" - Totes Montt - nennen. Ich fand es aber nicht so schlimm - es ist eine nette kleine Stadt und in jedem Fall wärmer als Punta Arenas, das gibt immer gleich ein paar Pluspunkte ;)
Dienstag haben wir noch für einen kleinen Ausflug auf die größte Insel Chiles - Chiloe - gemacht. Die Insel ist für ihre vielen gelben Blumen bekannt, die anscheinend von den Deutschen nach Chile gebracht wurden - jaja, immer diese Deutschen! Auch ist die Insel bekannt für ihre 150 Holzkirchen, wovon 16 von der UNESCO als Weltkulturerbe geführt werden. Das bekannteste Gericht der Insel ist curanto. Da es davon immer so große Portionen gibt, haben Caro und ich uns eine Portion geteilt. In dem Restaurant war es nicht so richtig lecker, aber das lag wohl eher an der Tatsache, dass es nicht ganz richtig gemacht wurde und somit nicht den typischen Geschmack hatte.
Und so waren die Tage in Puerto Montt auch schon wieder rum und nun sitze ich wieder im "kalten" Punta Arenas und werde die Tage nutzen die nächsten Wochen Unterricht zu planen, bevor die Schule für mich am Dienstag wieder beginnt.

P.S.: Achja - Fluffli - Paulis kleiner Bruder (7Jahre alt) konnte sich die ganzen neuen und fremden Namen nicht so richtig merken und als Pauli ihn fragte, wie ich denn heiße, sagte er : "Fluffli." - einfach süß! Ich mag meinen neuen Spitznamen ;)

Zum Abschluss noch ein paar Eindrücke:

Chiloe


Vulkan Osorno


Saltos de Petrohue


Saltos de Petrohue


Zwei Hände aus der Vulkanerde


Pauli und ich in Puerto Varas


Kabelsalat in Puerto Montt - mich wundert es, dass da überhaupt noch jemand Strom bekommt


Curanto


Chiloe


Eine müde Wandergruppe

Kurze Woche - 3 Tage Schule oder doch nicht?

Hier dann also eine Zusammenfassung der letzten Woche: Nix los!
Also die Tage vor den Feiertagen sind hier eigentlich auch schon Feiertage. Entweder entscheiden die Eltern, dass sie einfach mal früher in die Ferien fahren wollen und deshalb fehlen viele Schüler oder die Schüler müssen Projekte machen oder es lässt sich ein anderer Grund finden, keinen Unterricht stattfinden zu lassen. So hatte ich am Montag nur eine Stunde, am Dienstag nur 2 Stunden und am Mittwoch nur 3 Stunden = sehr entspannend auch für mich.
Der Knüller der Woche war aber eigentlich, dass ich endlich mal Unterlagen bekommen habe, wie denn eigentlich der Unterricht geplant ist und wie die Planung für dieses Schuljahr aussieht: DER WAHNSINN! Da arbeite ich schon vier Wochen und niemand fühlt sich verpflichtet mir irgendetwas zu sagen. Alles kann ich ja nun wirklich nicht wissen und wenn es nicht gerade eine Situation gibt, in der ich mir nicht sicher bin und frage, würde ich wahrscheinlich immer noch überhaupt keine Informationen haben, aber tranquilo, tranquilo! Ich versuche wirklich entspannt zu bleiben, aber wenn mir Sachen zum arbeiten fehlen, ist das schon ein wenig ungünstig. Ich werde also die nächsten Tage dazu nutzen meine Planung noch einmal komplett umzuschmeißen und neu zu planen!
Am Donnerstag war dann nur noch die Feier zum Nationalfeiertag, der eigentlich am 18.September ist. Dieses Jahr war dann auch alles etwas größer, weil es um 200 Jahre Unabhängigkeit ging. Vom Kindergarten bis zur 8. Klasse haben die Schüler Tänze aus Chile aufgeführt. Vor allem bei den Kleinen war das total süß ;)
Zum Abschluss gab es dann Empanadas - die werden zum Nationalfeiertag nur gegessen - morgens, mittags, abends ... ich denke für ne Weile hab' ich jetzt erstmal genug davon gegessen!

Cueca - chilenischer Nationaltanz

Saturday, September 11, 2010

und da war noch etwas ...

... nun hab ich doch wirklich ein Highlight dieser Woche vergessen:
Am Mittwoch hat mir einer der Mathelehrer (anscheinend einer der besten Matheleherer in Chile, wofür er wohl auch ausgezeichnet wurde!) ein Buch geschenkt, dass sein Vater selbst geschrieben hat: Extinción indígena en la Patagonia von José Perich S.
Darüber habe ich mich wahnsinnig gefreut und auch gleich die ersten Seiten gelesen! Ich werde mich also ein wenig in regionaler Geschichte weiterbilden; was ich bis jetzt gelesen habe, hörte sich auf jeden Fall sehr interessant an!
Leider habe ich im Internet nichts über den Autor oder das Buch gefunden!
So, ich werde mich dann mal wieder ans Lesen machen und am Ende bin ich dann Expertin ;)

Friday, September 10, 2010

Interkulturelle Kommunikation - "Hallo, Deutungsmuster!"

Na das war ja mal ne Woche!!! Stress, Stress, Stress!
Heute dann das Ende mit der Erinnerung an so einige Sachen aus dem zweiten Semester - es grüßt Herr Altmayer! Alle meine lieben DaF-Freunde wissen nun wovon ich rede und für alle anderen wird es nach folgender Geschichte auch klar sein: Nun dachte ich mir heute, dass ich mit den 4°Medio(12.Klasse) zum Abschluss der Woche eine Runde BINGO spielen, weil sie in der Woche so gut gearbeitet hatten. Ich sagte also: "Wir spielen BINGO, malt ein Feld von 5x5 Kästchen und wir verwenden die Zahlen von 40-99." Gesagt, getan - die letzten 10 Minuten der Stunde waren angebrochen. Ich las also die Zahlen vor und als ich nur noch 10 Zahlen in meinem Beutel hatte, wunderte ich mich, dass noch keiner ein BINGO hat. Es stellte sich also raus, dass nur ich der Ansicht war, dass eine waagerechte, senkrechte oder diagonale Reihe ein BINGO macht. Alle Schüler waren der Meinung, dass es nur ein BINGO ist, wenn man alle 25 Felder bzw. alle 25 Zahlen auf dem eigenen Zettel genannt wurden! Interessant ;) - ich hatte keine Ahnung, dass man BINGO auch so spielen kann! Fazit des Ganzen: Man sagt oftmals das Gleiche und meint doch etwas Verschiedenes!
Aber ich greife vor. Hier also die Geschehnisse der Woche:
Der Montag war noch sehr entspannt und wurde erst am Nachmittag etwas stressig, als ich dann einen kleinen Telefonmarathon "rannte" - für alle mit denen ich gesprochen habe, dass ist nicht negativ gemeint und ich würde jeden Tag einen Telefonmarathon mit euch "laufen" ;)
Dienstag und Donnerstag sind immer meine langen Tage und so war ich diese Woche auch wieder von 7.30Uhr bis 17.30Uhr in der Schule; nur um dann um 19.30Uhr wieder in der Schule zu sein. An diesem Abend wurde das Colegio Alemán de Punta Arenas offiziell Mitglied von PASCH = Schulen: Partner der Zukunft. Da wurden viele Reden geschwungen, da jeder mal etwas sagen wollte! Zum Glück gab es danach noch etwas zu Essen und Trinken.
Mittwoch habe ich dann die 3 Klassenarbeit mit den 4°Medio geschrieben.
Also korrigieren wird nur angenehm werden, wenn die Schüler noch mehr lustige Sachen schreiben, die mich ab und zu wieder zum Lachen bringen. Aber leider überwiegen die langweiligen, richtigen Lösungen oder die ärgerlichen Anworten bei Sachen, die wir 100Mal besprochen haben und sie dann trotzdem falsch machen -arghhh. Und doch bin ich relativ schnell mit dem Korrigieren, wie mir mitgeteilt wurde ;)
So habe ich diese Woche lange Tage in der Schule zugebracht!
Ach und fast hätte ich es vergessen - das Highlight der Woche: Mein erster Pisco Sour! LECKER, wahnsinnig lecker - und es dreht bzw. hatte ich am Montag nicht allzu viel gegessen und waren mit den anderen Deutschlehrern in einem Restaurant zum Mittagessen und da ich am Nachmittag keinen Unterricht mehr hatte, wurde ich genötigt einen Pisco Sour zu bestellen. Wie gesagt - sehr lecker - und doch kam ich leicht angeschwippst zu Hause an und musste die Situation erstmal meinem Gastvater erklären. Er lachte köstlich und kommentierte es wie folgt: "Mach dir keine Sorgen - das geht allen Ausländern so!"
So ich glaube, das war alles von dieser Woche - jetzt werde ich das Wochenende genießen, Unterricht vorbereiten, entspannen und noch mehr Pisco Sour trinken, den mein Gastvater mir heute voller Freude präsentiert hat!
Ich wurde sogar auf der Homepage der Schule erwähnt ;)